Neueste Nachrichten - Kurzüberblick

Steuerflucht von Konzernen: Neue Steuer-Schlupflöcher für Amazon, Apple und Ikea (SZ)
Eigentlich wollen Europas Regierungen gemeinsam gegen die Steuertricks der Konzerne vorgehen. Doch nun fallen einigen Staaten den anderen in den Rücken - und führen sogar neue Schlupflöcher ein.

Kampf gegen Steuerhinterziehung: Bravo, Europa! Gegen die neue Steuerpolitik ist Hoeneß nur ein kleines Würstchen (Focus)
Über die Steuerhinterziehung von Uli Hoeneß hat sich alle Welt aufgeregt – kaum jemand beachtet dagegen, dass die EU im Kampf gegen Steuerhinterziehung plötzlich ernst macht. Dabei sind die neuen Regeln ein großer Wurf, meint FOCUS-Online-Experte Christian Traxler von der Hertie School of Governance.
TJN-Kommentar: siehe im Kontrast dazu die Oxfam-Position, hier und frühere Berichterstattung von der BEPS-Monitoring-Group, hier.

Konzernsteuern: Wie das Ausland lockt (PlusMinus-ARD)
In Sachen Kundenbegeisterung und Image ist Apple fast konkurrenzlos. Apple ist eines der profitabelsten Unternehmen der Welt. Nach Angaben des US-Senats hat das Unternehmen mehr als 100 Milliarden Dollar Kapital angehäuft. Sensationell dabei ist: Apple schaffte es, fünf Jahre lang für außerhalb der USA gemachte Gewinne keine Steuern zu zahlen.

Technologiekonzern: Wie Apple vom Staat profitiert (SZ)
Intelligente Bildschirme, Spracherkennung und unzählige Apps: Apple macht dank staatlicher Innovationsförderung Milliardengewinne. Doch zurückgeben will das Unternehmen nichts - und gefährdet damit die Entwicklung neuer Technologien.

Apple wohl vor neuer Runde an Bondverkäufen zur Steuervermeidung (Welt)
Das Tempo bei den Aktienrückkäufen bei Apple Inc. erhöht nach Einschätzung von Analysten die Wahrscheinlichkeit, dass der iPhone-Hersteller wieder an die Anleihemärkte zurückkehren wird - um eine weitere Kaufrunde eigener Titel zu finanzieren.

Kaffeehauskette: Starbucks will mehr Steuern zahlen (SZ)
Einen Frappuccino to go mit Sahnehäubchen für die Staatskasse, bitte! Die Kaffeekette Starbucks verlegt ihre Europazentrale nach London, um - tatsächlich - mehr Steuern zu zahlen und damit ihr Image zu verbessern.

Steuervermeidung: US-Unternehmen parken 2,1 Billionen Dollar im Ausland (Spiegel)
General Electric tut es, Microsoft, Pfizer, Merck und Apple auch: Eine neue Studie benennt die Top Ten der US-Firmen, die hohe Gewinnsummen im Ausland belassen - mit dem Ziel, diese nicht zu versteuern. Die Summe der geparkten Gelder hat sich seit 2008 fast verdoppelt.

Möbelhaus: Ikea-Gründer Kamprad zieht sich weiter zurück (manager-magazin)
Ikea-Gründer Ingvar Kamprad, einer der reichsten Menschen der Welt, hat inzwischen alle offiziellen Posten bei dem Möbelimperium abgegeben. Wer das Erbe des 88-Jährigen antreten soll, bleibt offen.

Unangemeldete Zweitwohnung: SPD-Politiker Annen gibt Steuerhinterziehung zu (Spiegel)
Nicht nur Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter zahlte jahrelang keine Steuern für seine Zweitwohnung in Berlin. Auch der prominente SPD-Linke Niels Annen hat versäumt zu zahlen.

Millionen-Steuerhinterziehung: Fiskus kassiert Villa von Röckröhre Gianna Nannini (manager-magazin)
Aus Konzerten und CD-Verkäufen floss Gianna Nannini viel Geld zu. Einen Teil davon soll die italienische Rocksängerin am Fiskus vorbeigeschleust haben. Jetzt schlugen die Ermittler zu, beschlagnahmten eine Villa samt Reitstall.

Steuerhinterziehung: Zahl der Selbstanzeigen steigt rasant (SZ)
Der Fall Hoeneß scheint zu wirken: Im ersten Quartal 2014 haben sich drei Mal so viele Steuerhinterzieher offenbart wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch die Angst vor Strafverfolgung ist wohl nur ein Grund für die plötzliche Ehrlichkeit. Sogar aus der Schweiz kommt nun Druck.

Verschärfte Selbstanzeige: Nur 89 Steuerhinterzieher zahlten Strafzuschlag (SZ)
Die Selbstanzeige wird künftig teurer. Doch finanziell hat der Strafzuschlag bisher kaum etwas gebracht. Zuletzt nahm der Staat nicht einmal eine Million Euro ein.

Kampf gegen Steuerhinterziehung: Es lebe die Selbstanzeige (SZ)
Gäbe es die Selbstanzeige nicht, man müsste sie erfinden: Die Steuerfahnder könnten Jahrzehnte ermitteln, auf ein so beeindruckendes Ergebnis würden sie nicht kommen. Trotz aller berechtigter Empörung über das Instrument "für die reichen Bonzen" darf eine Verschärfung nicht zu drastisch ausfallen.
TJN-Kommentar: Wieder ein Artikel, der es versäumt die Frage zu stellen, ob vielleicht wegen der Möglichkeit der Selbstanzeige viele überhaupt erst auf den Gedanken kommen, Steuerhinterziehung sei Kavaliersdelikt, und außerdem ohne Gefängnis günstig wieder gutzumachen.

Demokratiedefizit? Europa hat eine Öffentlichkeit (Cicero)
In der sei Demokratie nicht möglich, weil es keine gemeinsame europäische Öffentlichkeit gebe, behaupten Nostalgiker des Nationalstaates gerne. Diese nationale Borniertheit ist überholt: Europaweite Bewegungen beweisen das mit Erfolg.

Geldwäsche und Kapitalgesellschaften (Handelsblatt)
Geldwäsche und Gesellschaftsrecht: immer wieder ein Thema. Internationale Bestrebungen zielen auf die völlige Offenlegung der Anteilseigner von Kapitalgesellschaften. Die G8-Staaten haben 2013 beschlossen, „eine bessere Transparenz über die wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen zu erzielen. 

Register gegen Scheinfirmen: Bono will Korruptionsbekämpfung sexy machen (SZ)
Im Kampf gegen Korruption kann ein öffentliches EU-Register helfen, das Verantwortliche hinter Strohmännern und Scheinfirmen nennt. Die Politik interessiert sich wenig dafür, weil es keine Wählerstimmen bringt. U2-Sänger Bono will das ändern. 

Debatte Geldwäsche: Paladin des globalen Finanzbusiness (taz)
Geldwäsche wurde als Mitursache der europäischen Finanzkrise genannt – das war praktisch. Bekämpfen wollen sie alle, heißt es. Wie, ist umstritten.

Zugriff in Las Vegas: Fahnder fassen mutmaßlichen Steuerbetrüger nach Boxkampf (Spiegel)
In Las Vegas haben Beamte des Secret Service einen Briten festgenommen, der Drahtzieher eines Steuerbetrugs in Deutschland gewesen sein soll. Die Fahnder konnten ihn fassen, weil er zum Kampf eines von ihm gesponserten Boxers anreiste.

Verdacht der Steuerhinterziehung: Der Prinz und sein Porsche-Problem (Spiegel)
U-Haft statt Rotlicht: Wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung sitzt der Pforzheimer Bordellbetreiber Prinz Marcus von Anhalt hinter Gittern. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen geht es in dem Verfahren um Luxuskarossen des Millionärs.

Rente, Rendite und Moral (taz)
FONDS Studie: Versicherungen investieren das Geld ihrer Kunden oft in ethisch problematische Unternehmen

Schwarzgeld: Oh, wie schön ist die Steueroase Panama! (Welt)
Schwarzgeld zu verstecken ist gar nicht mehr so einfach. Für Steuerflüchtlinge ist Panama das neue Paradies. Dort sind Immobilienmakler und Banken auf die Geldwäsche-Touristen bestens vorbereitet.

Kampf gegen Steuerhinterziehung: Schweiz verabschiedet sich vom Bankgeheimnis (SZ)
Es wird eng für Steuerhinterzieher: Die Schweiz will künftig ausländische Finanzämter automatisch über geheime Konten informieren - ein radikaler Bruch mit der bisherigen Politik. Auch eine asiatische Steueroase knickt ein.

Neue Steueroasen: Wohin Reiche ihr Geld verlagern (Handelszeitung)
Abkommen zur Bekämpfung der Steuerflucht verfehlen ihr Ziel. Die Reichen holen ihr Geld nicht zurück in die Heimat, sondern verschieben ihr Geld in Länder mit lascheren Regeln.

Milder Winter: Steuereinnahmen steigen auf Rekordwert (Spiegel)
Der März bringt mit mehr als 55 Milliarden Euro einen Rekordwert bei den Steuereinnahmen. Stark angezogen sind Lohn- und Einkommensteuer, aber auch Abgaben auf Erbschaften, Grunderwerb und Bier.

Steuern: „Das Bankgeheimnis aufheben“ (FR)
Reiche sollen's zahlen: Der SPD-Finanzminister von Rheinland-Pfalz will Normalverdiener entlasten und dafür Zinsen sowie Dividenden deutlich höher besteuern.

Steuerreform: SPD-Finanzminister will Kapital wieder wie Lohn besteuern (SZ)
Warum müssen Arbeitnehmer bis zu 45 Prozent zahlen, vermögende Kapitalbesitzer aber nur 25 Prozent? Aus der SPD kommt nun der Vorstoß, die Steuern für Kapitalerträge zu erhöhen - unter einer Bedingung.

Liechtenstein: Bankenkritiker erschießt Banker (SZ)
Er lauerte ihm morgens in der Tiefgarage auf: Ein Bankenkritiker hat Jürgen Frick, den Verwaltungspräsidenten der Bank Frick, ermordet. Nun ist der Schütze auf der Flucht.

Anfragen staatlicher Stellen: Behörden interessieren sich immer öfter für Konten (SZ)
Gerichtsvollzieher und Finanzämter fordern immer öfter Auskunft über Konten - 2013 sogar doppelt so oft wie im Vorjahr. Viel zu viel, sagen Datenschützer: Sie wollen die Abfragen auf ein "erforderliches Maß" beschränken.

Zehn-Jahres-Vergleich: Aufsichtsräte steigern Gehälter massiv (Spiegel)
Sattes Plus für Deutschlands Chefkontrolleure: Laut einem Zeitungsbericht sind die Salärs der Dax-Aufsichtsräte seit 2004 um fast 90 Prozent gestiegen. Der Gehaltsschub ist viereinhalb Mal so groß wie bei durchschnittlichen Arbeitnehmern.

Steuerhinterziehung: Banken sollen über eine Milliarde Euro hinterzogen haben (FAZ)
Die Behörden ermitteln gegen Dutzende Banken und Fonds. Allein in Hessen sollen Finanzhäuser den Staat um über 900 Millionen Euro betrogen haben. Doch auch in anderen Bundesländern laufen Verfahren.

Rede zur Finanzwelt: Gauck, der Banker-Versteher (Spiegel)
Die Spannung war groß: Würde Joachim Gauck der Finanzelite auf dem Bankentag ins Gewissen reden wie seine Vorgänger? Ach was. Der Bundespräsident war so zahm, dass er in Sachen Kritik von den Bankern selbst überholt wurde.

Neue Reichtumsdebatte: Etwas ist faul im Kapitalismus (Spiegel)
Ist Kapitalismus noch fair, wenn die Reichen immer reicher werden? In den USA, Europa und Deutschland tobt eine Debatte über die wachsende Ungleichheit - befeuert durch ein provokantes neues Buch.

Piketty-Buch "Capital in the Twenty-first Century": Die neue Bibel der Umverteilungs-Politiker (manager-magazin)
Thomas Pikettys Buch ist schon jetzt ein Welterfolg - und die perfekte Vorlage für Wirtschaftspolitiker. Eine groß angelegte Umverteilung der Vermögen wird immer wahrscheinlicher.