Publikationshinweise: Steuerverluste in Entwicklungsländern

Steuergerechtigkeit : Nationale Perspektiven aus fünf Entwicklungsländern

ActionAid hat kürzlich einen neuen Bericht unter dem Titel: "Tax justice: the domestic perspective – a synthesis of studies of the tax systems in five developing countries" herausgegeben. Er analysiert die verschiedenen Steuersysteme von Kenya, Tansania, Nigeria, Kambodscha und Nepal und entwickelt alternative Strategien. Die Autor_innen des Berichts analysieren, wie diese Länder mehr Einkünfte aus besseren, gerechteren Steuersystemen beziehen können. Sie begründen dies damit, dass diese zentral für jegliche nationale Strategie zur Armutsreduktion ist.


In vielen Entwicklungsländern weisen die Steuererhebungssysteme Defizite auf. Dennoch zeigt der Bericht, dass in den untersuchten Ländern die Staatseinkünfte steigen. Dabei ist zu beachten, dass dieser Trend vom Anstieg der direkten und indirekten Steuern getragen wird, während die Handelsbesteuerung abnimmt. Die Autor_innen weisen außerdem daraufhin, dass die nationalen Mehrwertsteuern einer Gender-Analyse unterzogen werden müssen. Ein größerer Anteil von Frauen ist verantwortlich für die Besorgung der Familienlebensmittel, sodass Mehrwertsteuern eine regressive Steuerbelastung zwischen Frauen und Männern hervorrufen können.

Ein weiteres zentrales Feld sind für die Autor_innen Steuererleichterungen, Steuervermeidung und -hinterziehung von Konzernen, deren Unterbindung ihrer Meinung nach entscheidend ist für die Bekämpfung von Ungleichheiten und zur Erhöhung von öffentlichen Einnahmen.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, sehen der jeweiligen Handlungsbedarf und die nötigen Prioritäten national sehr unterschiedlich aus.

Den kompletten Bericht hier herunterladen.



Wo zahlen schwedische Unternehmen Steuern, die in Sambia aktiv sind?

Ein kürzlich erschienener Bericht der Nichtregierungsorganisation Swedwatch lenkt die Aufmerksamkeit auf das Problem von Steuervermeidung und Transparenz und untersucht die Steuerzahlungen vier großer schwedische Unternehmen, die in Sambia operieren.

Der Bericht diskutiert die Steueraktivitäten von Ericsson, Atlas Copco, Sandvik and SKF. Jedes dieser Konsortien hat wichtige Betriebsanlagen in Sambia, einem Land, das stark von Steuervermeidung betroffen ist. Die schwedischen Multis geben dort allerdings nicht den kompletten Wert ihrer Exporte von Mineralien an und erteilen keine Auskunft über ihr Steuermodell. Dadurch verliert Sambia legitime Steuereinkünfte und Anstrengungen in der Armustbekämpfung werden durch die Steuerersparnisse untergraben.

Wie aus den Erkenntnissen von Swedwatch hervorgeht, finden sich keinerlei Informationen über die Wirtschaftsaktivitäten der Unternehmen in Sambia in ihren Jahresberichten der vier Multis und keiner der Konzerne macht Aussagen zu eventueller Gewinnbesteuerung in dem Land publik.

Auch wenn der Bericht keine illegalen Aktivitäten der vier Unternehmen aufdeckt, verdeutlicht er, dass in verschiedenen Bereichen erhöhte Transparenz erforderlich wäre. Daher fordert Swedwatch alle großen schwedischen Unternehmen auf, Informationen über ihre Steuerzahlungen offenzulegen.

Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.